Naxxar zählte immer schon zu den bedeutenden Orten Maltas und spielte bei wichtigen historischen Ereignissen in Maltas Geschichte eine Rolle – von den Anfängen des Christentums bis hin zum Sieg über die Osmanen während der Großen Belagerung 1565. Auch die britische Zeit hat ihre Spuren hinterlassen: Naxxar befindet sich unweit der “Victoria Lines”, einer von den Briten erbauten, befestigten Verteidigungslinie.
Der Name des Ortes leitet sich wahrscheinlich aus dem Arabischen ab und bedeutet so viel wie Wasserscheide, was die geografische Lage beschreiben würde. Der Name Naxxar mag auch vom Wort “nasra” abstammen, was Christentum bedeutet. Der heilige Paulus soll hier nach seiner Ankunft auf Malta im Jahr 60 n.Chr. gepredigt haben. Naxxars lateinisches Motto kann als “die ersten Gläubigen” übersetzt werden.
In Naxxar findet in der ersten Julihälfte die Internationale Handelsmesse von Malta statt. Die Pfarrkirche Mariä Geburt, die zu den höchsten Barockgebäuden Maltas zählt, beweist die Vorliebe der Malteser für riesige Gotteshäuser. Die Pfarrkirche wirkt wie ein Potemkinsches Dorf, dem kleineren Bau aus dem 17 Jh. wurde 1912 eine Fassade wie ein Kulisse vorgesetzt. Im Ortsteil San Pawl Tat-Targa bewachen zwei Festungstürme eine Statue des Apostels Paulus, ein Denkmal für den ersten Missionar der Insel.
Mitten im Ortskern (am Kirchplatz) von Naxxar verbirgt sich hinter einer unscheinbaren Fassade ein echtes Juwel. Der prächtige Adelspalast "Palazzo Parisio" ist einer der touristischen Höhepunkte Maltas. Das Anwesen wurde in der ersten Hälfte des 18. Jh. von Grossmeister Manoel de Vilhena errichtet. Ende des 19. Jh. gelangte der Besitz in die Hände der maltesischen Adelsfamilie, welches es opulent umgestalten ließen. Zwei schöne Gärten hinter dem Haus laden zum verweilen ein, nebenan ein Café und ein Souvenirgeschäft. Führungen gibt es Mo bis Fr stündlich zwischen 9 und 13 Uhr.
Am Ortsausgang Richtung Bugibba sind links von der Straße bronzezeitliche Karrenschleifspuren erhalten.