In verschiedenen Regionen Maltas und Gozos trifft man auf paarweise verlaufende Furchen, die in den Fels gehauen wurden. Diese werden als prähistorische Karrenspuren bezeichnet und finden sich in besonders großer Zahl im Süden Maltas, nahe der Buskett Gardens. Aufgrund ihrer kreuz und quer verlaufenden Richtungen hat man den Karrenspuren hier scherzhaft den Namen “Clapham Junction” nach dem großen Eisenbahnkreuz in London gegeben.
Es existieren rund 30 unterschiedliche Spurenpaare. Ein Paar verläuft über den Felskamm und kreuzt alle anderen Spuren. Nahe der westlichen Abgrenzung der Stätte befinden sich einige punische Gräber, von denen ein Grab durch eine Karrenspur verläuft. Dies lässt darauf schließen, dass die Karrenspuren weitaus älter sind.
Die Karrenspuren, auch bekannta als Cart Ruts sind gewöhnlich 10 bis 60 cm tief und 15 bis 25 cm breit. In der Regel findet man sie im parallelen Verlauf mit einem Abstand von rund anderthalb Metern. Es gibt keinerlei schriftlichen Zeugnisse zu Entstehung und Zweck. In der Nähe der Karrenspuren fand man scharfes, prähistorisches Handwerkzeug aus Granit – ein Gestein, das nicht auf den Maltesischen Inseln vorkommt. Ein Hinweis darauf, dass diese Werkzeuge importiert wurden und die Spuren möglicherweise damit aus dem Fels gehauen wurden. Es ist schwierig, die Karrenspuren zu datieren, jedoch verlaufen die Spuren in Birzebugga unter dem Meerespiegel: an den Dingli Klippen enden sie jedoch abrupft an einer Klippe über dem Meer. Archäologen vermuten daher, dass die Spuren in einer Zeit entstanden, als die Insel ihre heutige Form noch nicht angenommen hatte.